Bückeburg, den 07.08.2018

Die aktuelle extreme heisse und trockene Wetterlage in ganz Europa hat vielerlei Konsequenzen. Eine davon sind Waldbrände, die nur durch massiven Feuerwehreinsatz mit Unterstützung aus der Luft bekämpft werden können. Die „Biene der Luftfahrt“, der Helikopter, ist hier unverzichtbar. Der Deutsche Hubschrauber Verband (DHV) hatte deshalb bereits vor mehr als 10 Jahren die Initiative „HeliAlert“ ins Leben gerufen. Mehrere DHV Mitgliedsunternehmen , die in diesen Bereichen über das nötige Equipment, wie Löschbehälter, sowie vor allem erfahrene Piloten verfügen, die sich den anspruchsvollen Missionen stellen können, schlossen sich zu einem Mittelstandskartell zusammen, um für Behörden schnell und unbürokratisch Hilfe leisten zu können. Diese Initiative wird heute über das Medizinische Katastrophen-Hilfswerk Deutschland e.V. (MHW) mit Unterstützung des DHV weiter betrieben.

In den vergangen Jahren wurde immer wieder die Erfahrung gemacht, wie jetzt in diesem aktuellen Fall, dass die Hubschrauber fast ausschliesslich von ausländischen Behörden angefragt werden, während im Inland trotz der oft am Einsatzort fehlenden Kapazitäten die Hubschrauberunternehmen nicht angefragt werden.

Aktuell befinden sich drei Unternehmen mit insgesamt 5 Hubschraubern zu Löscharbeiten in Schweden. Die Hubschrauber konnten sehr kurzfristig nach der Alarmierung zur Verfügung gestellt werden und trafen bereits am Folgetag in Schweden ein. Die Einsätze dort dauern bereits mehrere Wochen an. Auch in Deutschland stellen an verschiedenen Orten Waldbrände die lokalen Feuerwehren vor unlösbare Aufgaben. Auch wurde bereits öffentlich ein Fehlen von Löschflugzeugen beklagt. Allein, auf die Einsatzmittel des DHV wird nicht zurückgegriffen. Im Gegenteil: Bei einem Einsatz in Straelen, in Nordrheinwestfalen, kam sogar ein Hubschrauber des niederländischen Militärs zum Einsatz. Laut Medienberichten wurde hier „unbürokratisch und schnell“ Hilfe angeboten, weil die Gefahr bestand, dass das Feuer auf ein Munitionsdepot übergreifen könnte, und weder Bundeswehr noch Bundespolizei lokal über ausreichend grosse Löschwasserbehälter verfügten. Ein ähnliches Szenario stelle sich beinahe zeitgleich in Brandenburg in der Lausitz. Hier galt es, einen Großbrand (400 ha) auf dem ehemaligen russischen Übungsplatz Lieberose unter Kontrolle zu bringen. Das Gelände darf wegen vorhandener Munitionsreste nur eingeschränkt betreten werden, d.h. auch die bodengebundene Feuerwehr konnte hier kaum helfen. Gerufen wurden aber nicht die in unmittelbarer Nähe stationierten Hubschraubern von gewerblichen Anbietern, sondern Bundeswehr und Bundespolizei.

Aus Sicht des DHV ist dies nicht nachvollziehbar. Klaus Gehrmann, Vorstand des Verbandes: „Unsere Unternehmen sind deutschlandweit verteilt und damit immer in kürzester Zeit und mit bester Ausrüstung und erfahrenen Piloten verfügbar.“ Der DHV fordert daher die Behörden auf , in Zukunft bei vergleichbaren Katastrophenfällen über die Notfallzentrale des MHW frühzeitig Hubschrauber von gewerblichen Betreibern einzusetzen.